Im Herzen des Naturgebiets Normandie-Maine gelegen, beherbergt die kleine Stadt la Chapelle d’Andaine (1500 Einwohner) einen sehr einfallsreichen Milchbetrieb. Der Bauernhof Moulin Guérin, der bereits seit 1986 von der Familie Sidler geführt wird, produziert mit seinen 100 Kühen die Milch für die Herstellung des berühmten Camembert-Käses. Da die Milchpreise in den letzten Jahren stark gesunken sind, beschloss die Familie Sidler, den Betrieb durch eine Diversifizierung der Tätigkeiten zu stärken. In dem Bestreben, ein nachhaltiger und günstiger Nahwärmelieferant zu werden, folgte ein Biogasanlagenprojekt mit Thermaflex.
Kommunales Biogas auf dem Bauernhof Moulin Guérin
Zirkularität in Reinkultur
In Frankreich expandiert der Biogasmarkt schnell. Die Methanisierung, das Verfahren zur Verwertung organischer Abfälle, ist wegen seines Potenzials weithin anerkannt. Methanisierungsprojekte wie Moulin Guérin werden von der französischen Behörde ADEME, von der Region und von der Europäischen Union subventioniert. Doch welche Vorteile hat dieser Prozess für die ländlichen Gemeinden? Ein genauer Blick auf das Projekt Moulin Guérin zeigt, dass es sowohl auf sozialer, wirtschaftlicher als auch auf ökologischer Ebene einen großen Mehrwert für die gesamte lokale Gemeinschaft darstellt.
Ziele
Das Hauptziel der Biogasanlage war es, in einer KWK-Anlage kostengünstig Strom und Wärme zu produzieren, bei minimalem Wartungsaufwand, um eine stabile Versorgung für alle Nutzer zu gewährleisten. Die Anlage der Familie Sidler produziert 250 kWh Strom pro Tag, der direkt ins Netz eingespeist wird. Jährlich sind das 2.190 mWh, genug um 138 Haushalte zu versorgen.
Von den jährlich erzeugten 2.300 mWh Wärme werden 90 % über ein Wärmenetz geleitet, während die übrigen 10 % zur Beheizung der Fermenter der Biogasanlage verwendet werden. Diese Wärme sollte sowohl die Molkerei, den Bauernhof als auch die benachbarten Häuser versorgen.
Wenn man nur den Stromverbrauch betrachtet, wird sich die Biomasseanlage in 7 Jahren amortisieren. In Verbindung mit der Hitze kann diese Zahl auf 4 reduziert werden. Da die Gemeinde hofft, dieses wichtige Gut noch viele Jahre lang nutzen zu können, war die Sicherung eines Wärmenetzes mit hohen, stabilen und nachhaltigen Leistungen von entscheidender Bedeutung.
Einzelheiten
Lokale Abfallwirtschaft
Jährlich werden 10.500 Tonnen Substrat (Gülle und organische Stoffe) benötigt, um die Anlage kontinuierlich in Betrieb zu halten. Das sind etwas mehr als 28 Tonnen pro Tag! Die Herde von Moulin Guérin selbst liefert bereits 5.500 Tonnen Dung pro Jahr, zusätzlich zu den 5.000 Tonnen, die von den örtlichen Landwirten geliefert werden. Dadurch können sie lange Fahrten zu Abfalldeponien oder kostspieligen Anlagen auf ihrem eigenen Hof vermeiden – das spart Zeit, Geld und auch C02-Emissionen. Darüber hinaus können sie alle organischen Stoffe ihrer Wahl entsorgen.
Nutzen für alle
Wenn die Landwirte ihre Gülle in die Biogasanlage bringen, haben sie Anspruch auf eine entsprechende Menge an Gärresten, die bei der Methanisierung anfallen. Durch den Abbau von Kohlenstoff während der Vergärung werden Mineralien gebildet, die die Düngekraft des Gärrestes übertreffen. Dadurch wird der Bedarf an chemischen Düngemitteln um die Hälfte reduziert und die Betriebe können auf biologische Produktion umstellen. Die Familie Sidler kann ihren Betrieb rund um die Uhr laufen lassen, die Landwirte vor Ort können ihren Betrieb aufwerten, und der Verbraucher kommt in den Genuss gesunder Produkte.
Zwischenfrüchte zur (Wieder-)Herstellung der Umwelt
Die Verwendung von organischem Material garantiert eine bessere Bodenqualität, da kein ständiges Pflügen und keine chemischen Düngemittel erforderlich sind. Dies bringt 2 große Vorteile mit sich: Aus wirtschaftlicher Sicht können die Mechanisierungskosten um 20 bis 40 % gesenkt werden, während gleichzeitig die Ernteproduktion steigt. Ökologisch gesehen werden die Pflanzen auf eine viel nachhaltigere Art und Weise angebaut, was den Boden und die Umwelt betrifft, insbesondere wenn man bedenkt, dass weniger Herbizide, Fungizide und Pestizide benötigt werden.
Was genau ist nun der Zusammenhang mit der Biogasanlage des Bauernhofs? Denken Sie daran, dass organische Abfälle weder für den Verbraucher noch für die Herde einen direkten Mehrwert haben. Sie werden daher als wertloser Abfall betrachtet, der in der Regel auf Kosten der Landwirte geht. In Verbindung mit Gülle bietet sie dem Betrieb Moulin Guérin jedoch interessante Möglichkeiten zur Energiegewinnung, während die örtlichen Landwirte durch die Entsorgung ihrer ansonsten wertlosen Abfälle einen Mehrwert erzielen können.
Es wurde ein Pilotversuch durchgeführt, um zu überprüfen, ob die vorgeschlagene Lösung auf der Grundlage der ThermaSmart PRO-Isolierung den Herausforderungen wie Widerstandsfähigkeit, Vermeidung von Kondensation und stabile Isolierleistung gerecht wird. Idealerweise sollte die Basisinstandhaltungsgruppe in der Lage sein, bei Bedarf sofort in die Systeme einzugreifen.
Ergebnisse
Flexalen hat diese Herausforderung perfekt gemeistert und dem Sidler-Hof und seinen Nachbarn bis heute und für die nächsten Jahrzehnte erschwingliche und problemlose Energie gesichert. Allein für die beiden Häuser werden jährlich 6.000 Liter Heizöl eingespart, was zu einer Verringerung der CO2-Emissionen um fast 30 Tonnen führt. Wenn man nur den Stromverbrauch betrachtet, wird sich die Biomasseanlage in 7 Jahren amortisieren. In Verbindung mit der Hitze kann diese Zahl auf 4 reduziert werden. Durch die Pflege der Anlage und die neuen, diversifizierten Tätigkeiten hat der Betrieb auch 2 Einwohnern der Region einen Arbeitsplatz gesichert.
Dank der Flexibilität des Systems und seiner homogenen Schweißbarkeit durch Elektroschweißen konnte die komplette Installation, die von DTI durchgeführt wurde, in nur 2,5 Tagen realisiert werden. In kürzester Zeit genießen die Sidler-Farm und ihre Gemeinde nachhaltigen und dennoch erschwinglichen Komfort durch eine Cradle to Cradle Certified™ Silver-Lösung und sichern gleichzeitig ökologisches Kapital für künftige Generationen.
Organisationen
DTI – Zertifizierter Installateur
Novatech – Lieferant von Biogasanlagen
Zusätzliche Informationen
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Karin Sidler (k.sidler@novatechgbmh.com)